Peter Rozek | 03.12.2008
Barrierefreiheit, Web Accessibility, Usability, Screen-Design, User Experience, Semantik, Gestaltungsgesetzte
Dieser Artikel stellt die wichtigsten Eigenschaften des Screendesigns heraus und möchte deutlich machen, dass die theoretischen Grundlagen Parallelen zur semantischen Struktur eines HTML-Dokuments zeigen.
Das Design ist die Domäne, in der die Interaktion zwischen Benutzer und Produkt strukturiert wird, um effektive Handlungen zu ermöglichen (Gui Bonsiepe 1996)
Nutzerfreundliches Screendesign und die Benutzbarkeit von Webseiten ist für den Nutzer erst gegeben wenn, funktionale, strukturierte, semantische, ästhetische und harmonische Zusammenhänge wahrnehmbar, verständlich und bedienbar sind. Im Wesentlichen setzt sich das Screendesign aus fünf Elementen zusammen:
Gui Bonsiepe hat modernes Design, zum dem auch das Interface als zentrale Kategorie des Designs gehört, durch sein ontologisches Designdiagramm beschrieben. Sein Modell setzt sich aus drei Elementen zusammen:
Abbildung: Das ontologische Design-Diagramm nach Bonsiepe
Alle drei Bereiche werden durch das Interface verbunden, damit kommt dem Interface eine zentrale Rolle zu. Erst durch das Design und die semantische Struktur wird der Informationsgehalt wahrnehmbar, verständlich und bedienbar. Nur wenn die angebotenen Informationen auch vom Nutzer effektiv genutzt werden können, bekommen diese einen Wert für ihn. Informationen ohne ein effektives Screen-Design oder einer semantischen Struktur haben keinen erkennbaren Wert. Textlich und bildhaft dargestellte Informationen müssen strukturell und semantisch aufbereitet sein, damit der Nutzer Sie auch wahrnehmen, verstehen und gegebenenfalls auch bedienen kann.
Damit der Nutzer die Informationen auch für sich nutzen kann, ist ein gewisses Vorwissen erforderlich. Der Benutzer muss die Relevanz der Informationen erkennen und den Wert für sich einschätzen können. Aufgrund seiner Erfahrung und seines Vorwissen ist es im möglich die Daten in Beziehung zu setzen.
Die Aufnahmenfähigkeit eines Nutzers ist in gewissen Maße begrenzt und er versucht die Eindrücke unbewusst und permanent zu ordnen. Für die Gestaltung einer Website und noch mehr für eine barrierefreie Website bedeutet dies, Inhalte und Elemente übersichtlich anzuordnen. Webseiten, die nicht erkennbar geordnet sind oder mit Inhalten überfrachtet werden, erfordern eine hohe kognitive Anstrengung, die Inhalte zu strukturieren. Barrierefreie Webseiten sollen es dem Nutzer so einfach wie möglich machen, Inhalte aufzunehmen. Um die Wahrnehmungsfähigkeit des Nutzers zu unterstützen, ist es wichtig einige grundlegende Prinzipien der Kommunikation zu berücksichtigen. Diese Prinzipien wurden von Aaron Marcus wie folgt zusammengefasst:
Versuchen wir eine Quintessenz aus den Grundprinzipien der Gestaltung, des Kommunikationsprinzip und der Semantik zu ziehen und übertragen diese auf die Gestaltung einer barrierefreien Webseite – kommen ich zu folgendem Ergebnis:
Je mehr Struktur und Semantik eine Webseite hat, umso einfacher kann der Nutzer die Inhalte wahrnehmen und verstehen. Je mehr Struktur und Semantik vorhanden ist, umso einfacher hat es das menschliche Gehirn bei der Aufnahme der Informationen. Die Strukturierung erfolgt beim Screendesign im Wesentlichen über angewandte Gestaltungsgesetze und beim HTML über den semantisch korrekten Gebrauch des Markup.
Gestaltungstechniken und HTML setzen Elemente in einer Beziehung zueinander und lassen daraus ein Gesamtbild entstehen. Beim Screendesign kommen Gestaltungsgesetze zur Wirkung und der bewusste Gebrauch der Typografie. HTML setzt ebenso Elemente zueinander und schafft eine Einheit, allerdings mehr auf der semantischen Ebene. Erst wenn das Markup entsprechend seiner semantischen und ordnenden Bedeutung eingesetzt wird, entsteht ein HTML-Dokument mit einer universellen Gültigkeit. Durch das Zusammenwirken von Screendesign und HTML wird eine Website für ein breites Publikum wahrnehmbar und bedienbar.
(vom 28.10.2007) Druck-Stylesheets sollten prinzipiell fester Bestandteil einer jeden guten Website sein. Der allgemeine Gebrauchswert einer Website wird gesteigert und sorgt für zufriedene Benutzer.
(vom 10.09.2007) Welche Vorgehensweise beim Layout eignet sich für die Gestaltung von zugänglichen Websites am besten? Jede Layout-Variante bietet Vor- und Nachteile. Wenn Sie eine zugängliche Website erstellen wollen oder müssen, sollte bereits in der Entwurfsphase berücksichtigt werden, mit welchem Layout der Entwurf umgesetzt werden kann.
(vom: 15.07.2007) Sprungmarken bilden ein nützliches Element in Dokumenten und unterstützen vor allem bei komplexen Dokumenten die schnelle Navigation und Zielfindung. Die dargestellten Empfehlungen dienen der Orientierung und dokumentierten einen Schritt in Richtung Usability und Barrierefreiheit zu gehen.
(vom: 01.07.2007) Die Vorteile barrierefreier Webauftritte liegen klar auf der Hand und sind weitgehend anerkannt. Mit einer Checkliste zur Gestaltung barrierefreier Webanwendungen und Webauftritte können Auftraggeber sicherstellen das Vorgaben erfüllt werden und die Agenturauswahl ein wenig erleichtert wird.
» zur Checkliste